Grabplatte Magnus Ziegler

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Grabplatte Magnus Ziegler 1591

Steyrer Bürger und Handelsmann

 

Nummer nach der Berndt-Liste und am Grundrissplan von Schraml: 20

Standort:  westliche Vorhalle der Stadtpfarrkirche, Rückwand, vom südlichen Eingang die vierte Platte

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Zur Person des Verstorbenen:

Magnus Ziegler war Bürger und Handelsmann in Steyr. Er war 1572 Stadtkämmerer (Finanzverwalter). Er starb 1591. Seine Frau Susanne stammte aus dem bekannten Steyrer Bürgerhaus Dorninger (Stammbaum Dorninger aus Preuenhuebers Stadtgeschichte).

Auf dem online Portal von Steyr findet sich der Eintrag über den Hauskauf Grünmarkt Nr. 6:

„Im Jahre 1583 kaufte der Eisenverleger Magnus Ziegler das Haus und vererbte es sowie das Nebenhaus Grünmarkt Nr. 4 an seinen Sohn Erasmus. Magnus Ziegler war dreimal verheiratet gewesen (Susanne Dorninger, Ursula Altinger und Katharina Pürgk). Aus diesen Ehen hatte er 12 Söhne und 9 Töchter. Er stellte am 14. Februar 1587 sein Testament auf und starb 1591. Sein Sohn aus zweiter Ehe und Hausbesitzer von 1585 bis 1610, ließ am 3. September 1595 seinen letzten Willen aufsetzen. Die Testamentsöffnung war am 23. Juni 1608.“ (http://www.steyr.at/Bauten_Gruenmarkt_6) Es findet sich auch die Erwähnung bei der Errichtung des neuen Friedhofes am Tabor, dass Magnus Ziegler vom Stadtrat 1572 den Auftrag erhielt die Ziegel für den Friedhofsbau anzufertigen. (Link: http://www.steyr.at/Bauten_Taborfriedhof)

Zum Haus Grünmarkt 4, dem Wohnhaus von Magnus Ziegler :

„Nach dem Stadtbrand von 1522 erhielt auch das Haus Grünmarkt Nr.4 seine heutige Gestalt, nämlich vorkragende Obergeschosse mit drei Fensterachsen. Im zweiten Stock zeigt ein Türgewände die Jahreszahl 1567 und die Hausmarke des damaligen Besitzers Magnus Ziegler. 1926 kam in diesem Stockwerk bei Bauarbeiten der Rest eines Freskos, darstellend ein tanzendes Paar mit Schellenkappen zum Vorschein, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde eine prächtige Holzdecke freigelegt.“  (http://www.steyr.at/Bauten_Gasthaus_zum_Gruenen_Kranz)

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Straßenname in Steyr: Zieglergasse: (Quelle: http://www.steyr.at/Strassennamen_Z) Sackgasse der Handel Mazzetti-Promenade. Die im Bereich des ehemaligen Hundsgraben befindliche Gasse soll nach dem im 16. Jahrhundert in Steyr als Stadtkämmerer und Baumeister tätigen Magnus Ziegler benannt sein.

Beschreibung der Grabplatte:

Die Grabplatte besteht aus rotem Marmor und kann in 3 Teile gegliedert werden. Oben befindet sich eine Inschrift in 2 Spalten mit jeweils 8 Zeilen. In der Mitte ist ein sehr bewegtes und sprechendes Flachrelief mit der biblischen Szene „Jona und der Walfisch“. Beschrieben von Schraml : „Unter frei schwebendem Rundbogen das aufgewühlte Meer, darin rechts der einem Drachen ähnliche Walfisch, wie er gerade den Propheten Jonas ausspeit.“ Links davon befinden sich das Schiff, mit dem er fliehen wollte und wo er über Bord geworfen wurde und eine Stadt im Hintergrund, vermutlich Ninive. Der untere Teil zeigt die vielköpfige Familie des Verstorbenen: Links offensichtlich der Verstorbene Magnus Ziegler in der für Patrizier üblichen spanischen Tracht, vor ihm 12 knieende Söhne, rechts drei Frauen und zu ihren Füßen 6 knieende Töchter. Dazwischen ist ein völlig abgeschliffener Wappenschild.

Der ursprüngliche Standort war am Boden der Stadtpfarrkirche im rechten Seitenschiff; der oberer Schriftteil war verdeckt von den Stufen des Seitenaltars; das mittlere und untere Relief sind stark abgetreten.

Maße: 148 cm hoch, 85 cm breit

Schrift: Frakturschrift mit 1,5 bis 3 cm großen Buchstaben

Inschrift:

Christlicher leser …war meins nam Magn Ziegler dar. Ziegl berait man aus … und Erdn, Aschen und Staub ir im Todt werdn. Wan aber Ziegel ausbrendt sein, macht man draus gebey gros und fein. Also legen wir ab durchn Todt, Schwachheit gebrechen und all not. Und werden in Christo auff stehen. Gros herrlich .. Reich eingehn … mit Klarheit … in Ewigkeit … ich Ziegler ein erdt. Christ… Magnus wert. Das ich ihm ewiglich bey wohn, von ihm nicht werde weggethon.

Walfisch Jonam … Todt zu all Menschen eindringt. Christus starb ist aufferstanden, macht damit den Todt Zuschaden.

Übersetzung:

Christlicher Leser (der Inschrift), mein Name war Magnus Ziegler. Ziegel bereitet man aus … und Erde, zu Asche und Staub werden wir im Tod. Wenn aber Ziegel gebrannt sind, macht man daraus große und feine Gebäude. Deshalb legen wir durch den Tod Schwachheit, Gebrechen und Not ab. Wir werden in Christus auferstehen, groß und herrlich in sein Reich eingehen. … Mit Klarheit, in Ewigkeit ..  Magnus Ziegler. Damit ich auf ewig bei Ihm wohne und nicht von ihm weggetan werde.

Der Walfisch .. Jona. Der Tod zu allen Menschen bringt. Christus starb und ist auferstanden, er macht damit den Tod machtlos.

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Quellen:

  • Katalog der Grabdenkmäler von Rainer F. Schraml. In: Rudolf Koch, Bernhard Prokisch: Stadtpfarrkirche Steyr, Verlag W. Ennsthaler, Steyr, 1993
  • Preuenhueber, Valentin: Annales Styrenses sammt dessen übrigen Historisch- und Genealogischen Schriften. Erstausgabe 1631, wieder aufgelegt: Nürnberg 1740. Digitale Bayerische StaatsBibliothek.
  • http://steyr.dahoam.net/wp-flippingbooks/Heft_Dez_49/HTML/index.html#1/z

 

Grabplatte Hans Turnlhueber

K1024_14 Grabstein Turnlhueber

Reliefgrabplatte für Hans Turnlhueber 1453

Stadtrichter von Steyr

 

Nummer nach der Berndt-Liste und am Grundrissplan von Schraml: 14

Standort:  westliche Vorhalle der Stadtpfarrkirche, die zweite Grabplatte rechts vom Haupteingang

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Zur Person des Verstorbenen:

Hans Turnlhueber war Stadtrichter von Steyr von 1410 bis 1418.

Beschreibung der Grabplatte:

Die aus braunrotem Marmor bestehende Grabplatte hat im oberen Teil eine zweizeilige Inschrift. Darunter befindet sich in Ritzzeichnung ein gestümmelter Baumstamm mit zwei Ästen; die Basis bildet ein kleinformatiger Schild mit einem Kreuz. Die Grabplatte hat zwei durchgehende Sprünge, einer quer durch die Mitte und einer rechts oben. Ursprünglich befand sie sich als Bodenplatte in der Stadtpfarrkirche im südlichen Seitenschiff.

Maße: 210 cm hoch, 104 cm breit

Schrift: Gotische Minuskel mit 6 bis 9 cm großen Buchstaben

Inschrift:

Hic leit Hanns Twrnlhueber dem got genad

Übersetzung:

Hier liegt Hans Türlhueber, der sich der Gnade Gottes anvertraut.

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Quellen:

  • Katalog der Grabdenkmäler von Rainer F. Schraml. In: Rudolf Koch, Bernhard Prokisch: Stadtpfarrkirche Steyr, Verlag W. Ennsthaler, Steyr, 1993
  • Preuenhueber, Valentin: Annales Styrenses sammt dessen übrigen Historisch- und Genealogischen Schriften. Erstausgabe 1631, wieder aufgelegt: Nürnberg 1740. Digitale Bayerische StaatsBibliothek.

 

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Inschrift für 3 verstorbene Ehemänner

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Inschrift für 3 verstorbene Ehemänner

Standort: Grünmarkt 10

Datierung: um 1620

Beschreibung:

Im kleinen Innenhof an der Westwand des hinteren Traktes befindet sich die Inschrifttafel 148 cm über dem Niveau. Es handelt sich um eine an den seitlichen Rändern stark beschädigte Kalkschiefertafel. Sie enthält eine Gedenkinschrift für Anna Reinhardt und ihre vier verstorbenen Ehemänner.

Geschichte:

Die Stifterin der Tafel war zuerst mit dem Weißgärber H. Galfueß (Grünmarkt 21) verheiratet in der Zeit zwischen 1581 – 1583. Nach dessen Tod wird sie 1586 Ehefrau von Sebastian Khlingler (Hausbesitzer Grünmarkt 10). Nach dessen Tod 1598 heiratet sie Paulus Trauner, der auf diesem Haus angeschrieben wird. Trauner starb 1609, worauf 1611 der Gastwirt Caspar Reinhardt einheiratete.

Die Tafel wurde 1928 an der linken Hofseite eingemauert aufgefunden. Möglicherweise stammt diese Tafel aus der Stadtpfarrkirche, wo nämlich die protestantischen Epitaphien im Zug der Rekatholisierung 1631-1639 entfernt wurden (nach Krobath).

Text:

„Dieses Epitahium hat machen lassen die tugenthaffte frau Anna

Zu erweisung ihrer coulichen Treu lieb und gedechtnuß, für sich ihren anjetzo liebstn heren und hauswirt, Casparn Reinhardten des alten Raths und der Khirchs herverwalter zu Steyr & den ihre in Gott verstorbenen dreyen ehelichen gewesten Hauswierth, alsß herren Hansen Galfueß so gestorben den 17. Sept.An158

Sein alters in 35 Jahrs, der Ernnest und furnemb herr Sebastian Khlingler, des Rahts so gestorben 13. Sept. Anno 1597 seines alters 36 jars, dan Paullusn Traunern, Stadtrichter alhie, so gestorben den 12 Sept. Ano 1609, seines alters in 40 jahr mit denen sie in christlicher Ehe, doch ohne leibs Erben gehauses welche in Christo Jesu stil und sellig Entschaffen, der allmechtige Gott vol Inen und allen Auserwelten eine fröhliche auferstehung zum ewigen Leben verleihen. Amen“

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Quelle: Mag. Bernhauer, Hauszeichen in Steyr. Manuskript 1970-2005.

Gedenktafel Coelestinerinnen

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Gedenktafel beim ehemaligen Kloster der Coelestinerinnen

Standort: Berggasse 12 – Handel-Mazzetti-Promenade

Datierung: 1652

 

Beschreibung:

Die 27-zeilige Inschrift ist auf einer rechteckigen Tafel aus Adneter Marmor angebracht; sie ist ungefähr in einem Kreis eingebracht.

Standort:

In der linken Laibung des Durchgangs vom ehemaligen Klostergebäude zur ehemaligen Sakristei

Geschichte:

Eleonore, die Witwe des Kaisers Ferdinand II. verwendete sich um 1642 für die Neuansiedlung der im Laufe des 30jährigen Krieges 1639 aus ihrem Stammkloster Pontarlier in Burgund vertriebenen Nonnen des Ordens der „Augustinerinnen von der Verkündigung Mariens“ = Coelestinerinnen. Die Kaiserinwitwe bestimmte schließlich die Stadt Steyr als neuen Standort. Sie ließ das geräumige Haus in der Berggasse ankaufen und großzügig für die wirtschaftlichen Grundlagen sorgen. Zu dieser Stadt war der wirtschaftliche Zustand katastrophal: 228 Häuser waren für „öd und steuerfrei“ erklärt worden.

Die im Text angesprochenen Grafen Cavriani sind vom 17.- 20. Jahrhundert im östlichen Niederösterreich (Hof am Leithagebirge und Schloss Schöngrabern, Unterwaltersdrof, Seibersdorf und in Mitterndorf an der Fischa nachweisbar; die Grablege ist in Reisenberg bei Baden).

Die Verbindung mit Steyr dürfte über eine Hofdame der Kaiserinwitwe und / oder den Ordenseintritt einer Familienangehörigen zustande gekommen sein.

 Quelle: Mag. Bernhauer, Hauszeichen in Steyr. Manuskript 1970-2005.

Abschrift des Textes der Inschrift. aus dem Manuskript Bernhauer

Abschrift des Textes der Inschrift. aus dem Manuskript Bernhauer

 

Quelle: Mag. Bernhauer, Hauszeichen in Steyr. Manuskript 1970-2005.

Bergschule

Foto: E. Schimanko

Foto: E. Schimanko

Name: Bergschule

Standort: Berggasse 4

Datierung: 1983

Geschichte:

Der Entwurf des Schildes der „Bergschule“ stammt von Prof. Friedrich Mayr an der HTL Steyr. Die Ausführung erfolgte durch die Firma Weichselbaumer, Steyr. Diese machten auch den Entwurf des Schildträgers, der in der Lehrwerkstätte der Steyr-Daimler-Puch-AG angefertigt wurde. Am 26. Oktober 1983 erfolgte die feierliche Enthüllung des Schulzeichens.

Beschreibung:

In Blechschnittarbeit ist der Schild gestaltet, wo sich in einem Kreis zwei Schulkinder auf einem Rasenstück befinden. Unten angehängt ist das bogenförmige Schild. Der Schildträger ist ein horizontaler Hauptstab mit zwei verschieden großen Spiralen. Der Stab endet in einer Spiralblume.

Bergschule. Foto: E. Schimanko

Bergschule. Foto: E. Schimanko

(Nach: Mag. Bernhauer, Hauszeichen in Steyr. Manuskript 1970-2005.)

Apotheke „Zum goldenen Löwen“

Steyr.Enge #2.Löwenapotheke (3)

Name: Apotheke „Zum goldenen Löwen“

Standort: Enge Gasse 1

Datierung: 1950

Geschichte:

Das Haus wurde 1784 von dem aus Garsten stammenden Apotheker Johann Baptist Göppl von Anna Stadler gekauft. Er eröffnete in diesem Haus die Apotheke „Zum Löwen“. Seine Nachkommen hatten sie bis 1915 im Besitz. 1919 ging sie auf Mag. Martin Schaden (+1946) über, dessen Sohn Mag. Hermann Schaden 1950 den Auftrag zur Herstellung des Auslegers an die Kunstschlosserei M. Schartinger, Steyr, erteilte. Vorher wurde das Berufsschild noch bei der „Steyrer Gewerbeausstellung 1951“ vorgestellt.

Beschreibung:

Das Firmenzeichen ist ein aufsteigender Löwe in Gold, der sich in einem aus vier Rundstäben gebildeten Rahmen befindet. Darunter hängt an zwei Kettchen das schwarze Blechschild mit goldener Aufschrift „Löwenapotheke“. Der Schildträger verwendet Renaissance-Formen mit Spiralen, Blättern und Symmetrien.

Enge.Gasse.1.Löwenapotheke

Foto: E. Schimanko

Steyr.Enge #2.Löwenapotheke (2) Steyr.Enge #2.Löwenapotheke (1)

(Nach: Mag. Bernhauer, Hauszeichen in Steyr. Manuskript 1970-2005.)

Zum silbernen Kanderl

1948 Reitter - Hausarbeit

1948 Reitter – Hausarbeit

Name: Zum silbernen Kanderl

Standort: einst: Fabrikstraße 18

Datierung: 1947

Geschichte:

Dieses schmiedeeiserne Aushängeschild wurde 1947 in der Bau- und Kunstschlosserei Schartinger, Berggasse 48, hergestellt. „Wenn es sich auch keineswegs mit seinem zum Teil weitberühmten, künstlerisch und kunsthistorisch ganz hochwertigen älteren Artgenossen vergleichen kann, so passt es sich mit gutem Geschmack in seine Umgebung und hat einen gewissen Zug von Gemütlichkeit und Volkstümlichkeit“. (Reitter, 1948).

Beschreibung:

Ein plastischer Kranz aus Weinlaub und Trauben umgab eine diagonal hängende silbern gestrichene Kanne. Darüber befand sich das geschwungene, schwarze Schriftschild mit roter Umrahmung. Der Schildträger war aus barock geschnörkelten Teilen zusammengesetzt.

(Nach: Jörg Reitter, Schmiedeeiserne Hauszeichen der Stadt Steyr. Hausarbeit aus Kunstgeschichte. Wien 1948)

Buchbinder Berufsschild

Ansicht von 1914. Sammlung: E. Schimanko

Ansicht von 1914. Sammlung: E. Schimanko

Name: Buchbinderzeichen

Standort: verschollen, einst: Enge Gasse 3

Datierung: nach 1900

Geschichte:

Das Hauszeichen war das Geschäftsschild für die Buchbinderei und Papierhandlung.

Beschreibung:

Das Schild wurde von einem großen, plastisch gestalteten Buch gebildet, auf dem sich die Geschäftsaufschrift befindet. Der Schildträger war klein und kurz und bestand aus geraden Stäben, die mit Schnörkeln und kleineren Zierstücken bereichert waren.

Ansicht um 1920. Sammlung: E. Schimanko

Ansicht um 1920. Sammlung: E. Schimanko

(Nach: Jörg Reitter, Schmiedeeiserne Hauszeichen der Stadt Steyr. Hausarbeit aus Kunstgeschichte. Wien 1948)

Zum goldenen Stück / Kanone

Zeichnung. Reitter - Hausarbeit

Zeichnung. Reitter – Hausarbeit

Name: Zum goldenen Stück (Kanone)

Standort: heute verschollen, einst: Enge Gasse 15

Datierung: Renaissance 17. Jahrhundert

Geschichte:

Mündlichen Überlieferungen nach, so schreibt Reitter 1948, soll das Hauszeichen schon vor Jahrzehnten nach Enns verkauft worden sein. Die Arbeit des Hauszeichens entsprach dem Formencharakter der Renaissance.

Beschreibung:

Im quadratischen Feld stand eine altertümliche Kanone, das „Stück“, wie es im Volksmund genannt wurde. Das Geschütz dürfte im Blechschnitt angefertigt worden sein. Der Rahmen war etwas stärker profiliert. Der Schildträger war ein strenges, rechtwinkeliges Dreieck, das Ornamente aus Kreisen, sternförmigen Gebilden und C-Schnörkel enthielt.

(Nach: Jörg Reitter, Schmiedeeiserne Hauszeichen der Stadt Steyr. Hausarbeit aus Kunstgeschichte. Wien 1948)

Zum goldenen Anker

Skizze von Reitter - Hausarbeit, 1948

Skizze von Reitter – Hausarbeit, 1948

Name: Zum goldenen Anker

Standort: einst: Stadtplatz 18, heute verschollen

Datierung: 18. Jahrhundert

Geschichte:

Das Hauszeichen hing einst am ehemaligen Gasthaus Stadtplatz 18 und ist verschollen. Es zeigte einst ausgesprochen barocke Formen, was auf die Entstehungszeit im 18. Jahrhundert hindeutet. Der Name „goldener Anker“ könnte auf die Gäste der Flößer und Schiffer hinweisen.

Beschreibung:

Das Schild zeigte einen plastischen Anker mit drei Widerhaken, die von einem plastischen Blätterkranz umgeben waren. Der Schildträger bestand aus geradlinigen Vierkantstangen mit C-Schnörkel und kleinem Blattwerk.

(Nach: Jörg Reitter, Schmiedeeiserne Hauszeichen der Stadt Steyr. Hausarbeit aus Kunstgeschichte. Wien 1948)