Steyrer Kripperl

1.SteyrerKripperl.Gruenmarkt.aktuell

1. Steyrer Kripperl

Standort: Grünmarkt 26

Entstehungszeit: um 1918, seit 1923 am Innerberger Stadl

Geschichte des Hauszeichens „Steyrer Kripperl“:

Das vom „Verein Heimatschutz“ 1912 angekaufte Kripperltheater konnte nach vorheriger Aufstellung in verschiedenen Gasthöfen Steyrs ab 1914 provisorisch im Gasthof Kimbacher (Haratzmüllerstraße 25)  untergebracht werden. 1918 übersiedelte das Steyrer Kripperl nach dem Verkauf des Hauses auf Haratzmüllerstraße 31. Von diesem Haus existiert eine Ansichtskarte mit dem Kripperlschild. Seit 1922 befindet sich das Kripperl im „Innerberger Stadl“, der 1909 von der Stadtgemeinde Steyr gekauft wurde.

Entwurf: Der Träger mit Schild stammt vom heimatkundlich und künstlerisch ambitionierten Steyrer Arzt Dr. R. Klunzinger, der Gründungs- und Vorstandsmitglied des Vereins Heimatschutz war.  Mehr zu Klunzinger bei den Steyrer Pionieren (Link)

Beschreibung:

Der Schild in Blechschnitzarbeit zeigt die zum Haus gekehrte Figur eines gehenden Nachtwächters in Kutschermantel, mit umgehängtem Horn; in der vorgestreckten linken Hand trägt er eine Laterne, in der rechten Hand eine geschulterte Hellebarde. Darunter befindet sich ein gebogener schwarzer Schild mit weißer Beschriftung „Steyrer Kripperl“. (nach: „Hauszeichen in Steyr“ von Mag. Bernhauer, Manuskript 1970 – 2005)

Technik:

Die Schildfigur ist aus stärkerem Eisenblech ausgeschnitten bzw. -gesägt; der Haltearm „Schildträger“ ist aus Bandeisen. Die Verbindung der gekurvten Einzelstücke des Trägers erfolgt durch Bünde.

Jörg Reitter bezeichnet in seiner Diplomarbeit 1948 dieses Hauszeichen als „humorvolles Wahrzeichen der alten Eisenstadt“, weil der Nachtwächter des Kripperls als Symbol vergangener Tage in eine Zeit hineinreicht, die von Industrie und Technik geprägt wird.

„Das Schild zum Steyrer Kripperl ist erst zu Beginn dieses Jahrhunderts entstanden. Der Entwurf (er hält sich an keinen eigentlichen Stil, dem Schildträger fehlt der letzte organische Zusammenklang, zeugt aber von Geschmack und gutem Raumgefühl) stammt vom verdienstvollen verewigten Steyrer Heimatkundler Dr. Klunzinger.“ (Hausarbeit 1948)

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