Hausbild „Gnadenstuhl“ und Wappen 1766 Freiherrn v.Riesenfels und Eckhart v.d.Thann
Standort: Schloss Engelseck (Engelsegg)
Redtenbachergasse 9
Schloss Engelseck
- Quelle: Josef Ofner: Schöne Bauten unserer Stadt. In: Amtsblatt der Stadt Steyr, Mai 1970
Auf einer Anhöhe in der Nähe des Teufelsbaches thront das Schloss Engelseck. Vermutlich ließ es der reiche Tuchhändler Hans Fuchsberger um 1500 erbauen, der 1525 -1526 Bürgermeister in Steyr war.
Der Name war damals noch „Teufelseck“. In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts gehörte das Anwesen Familie Pfefferl.
1641: Josef Achtmarkt von Achtmarktstein erwarb die Liegenschaft. Er war Bürgermeister von 1642-1645. Vermutlich erfolgte der Umbau im Renaissancestil während seiner Zeit.
1642: Namensänderung auf „Engelseck“ mit kaiserlicher Genehmigung.
1647: Nach dem Tod von Josef Achtmarkt v.Achtmarktstein heiratete die Witwe Anna Katharina den kaiserlichen Forstmeister Johann Christoph Staindl (1648).
Das Schloss ging in den Besitz von Bürgermeister Gottlieb Schröffl von Mannsperg über.
1667 bis nach 1726: Besitz der Freiherren der Risenfels, (Wappen) gefolgt von Freiin Franziska von Rummel, Jakob Voith, Höger und Mayr.
1882: Generaldirektor Josef Werndl kaufte den Besitz um 35.000 Gulden. Seine Tochter Anna hatte sich 1880 mit Josef Reichsgraf von Lamberg, Herr auf Ortenegg und Ottenstein vermählt. Sie lebten zeitweise in diesem Schloss, wo am 3. April 1904 der Reichsgraf verstarb.
Beschreibung:
Die Außenwände des in Hufeisenform angelegten Schlosses zeigen teilweise Quadernachahmung und ein Rundbogenfries.
Das Wappen der Risenfels und das Wappen des Waldmeisters der Herrschaft Steyr Eckhart von der Thann schmücken den Giebel des sehenswerten auf Säulen ruhenden Vorbaus. Zwischen den zwei Wappenschilden ist die Jahreszahl 1766 angebracht.
Das Fresko an der Nordseite zeigt die beliebte Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit im Bild des „Gnadenstuhles“.
Beschreibung des Schlosses Engelseck:
Renaissancezeitliches Schlossgebäude, hoch am rechten Steyrufer bei der Einmündung des Teufelsbaches situiert. 1642 Umbenennung von Teufelsegg in Engelsegg. Zweigeschoßiges Hauptgebäude über hufeisenförmigem Grundriss. Aufwändige Fassadengestaltung, Betonung der Gebäudekanten durch Putzquader, reich profiliertes Traufgesims mit darunter situiertem Rundbogenfries. Die Süd- und Westfassade zur Gänze in Putzquader ausgeführt, die restlichen Fassaden werden horizontal durch schmale Putzquaderbänder gegliedert. Die Fenster z.T. mit renaissancezeitlichen Steingewänden. Am fünfachsigem Osttrakt mittig einachsiger Anbau mit abschließendem Krüppelwalm, der im Erdgeschoß auf drei rundbogigen Öffnungen, die auf Säulen ruhen, ansetzt. Die Südfassade sieben-, die Westfassade fünfachsig. Die beiden nach Norden weisenden Querfassaden je zweiachsig mit je einem zweiachsigen Giebel. Am linken Giebel zwischen den Fensteröffnungen Kreuzigungsfresko. Hofseitig aus dem 19.Jahrhundert stammender fünfachsiger Anbau der im Obergeschoß drei große verglaste Arkaden aufweist. In der südöstlichen Hofecke befindet sich der schlanke fünfgeschoßige einachsige Turm mit Zinnenabschluss, an zwei Fassadenseiten des obersten Geschoßes sind Uhren angebracht. Gebäudeabschluss durch hohe steile Walmdächer die nach Norden hin als Krüppelwalme ausgeführt sind. An der Redtenbachergasse zinnenbekrönte verputzte Mauer, Zugang durch Rundbogentor mit Steingewände. An der Nordwestecke zinnenbekrönter Rundturm mit Schlüsselscharten. Im Westen anschließend langgestreckter eingeschoßssiger siebenachsiger ehem.Wirtschaftstrakt mit flachem Satteldach. Im Westen setzt sich die nun gerade abschließende Schlossmauer fort. An der Südwestecke sowie freistehend im Garten befinden sich weitere Rundtürme. (Datum der Unterschutzstellung: 31. Dezember 2009)